Das touristische Flaggschiff Ibizas, Es Parador, nun bald Wirklichkeit?

Was Es Parador ist

Bereits 2008 erteilte das Rathaus von Ibiza-Stadt unter der damaligen Leitung der Bürgermeisterin Lourdes Costa die Genehmigung zum Bau eines Hotels auf dem obersten Punkt des Kastells von Ibiza-Stadt. Der Kostenvoranschlag belief sich auf rund 11 Millionen Euro.

Federführend für dieses Vorhaben ist Turespaña, ein staatliches Unternehmen, welches dem Ministerium für Wirtschaft, Tourismus und Informations- und Kommunikationstechnik untersteht. Vereinfacht gesagt vermarktet Turespaña Spanien als Urlaubsland.

Der Bau eines staatlichen Hotels (“Parador”) inmitten des Kastells von Ibiza-Stadt stieß bereits damals auf allgemeine Kritik, denn die Altstadt Dalt Vila wurde nebst dem Puig des Molins, Sa Caleta und den Seegraswiesen zwischen Ibiza und Formentera im Jahre 1999 zum UNESCO-Weltkultur- und Naturerbe ernannt.

Geplant wurde ein Hotel mit 72 Zimmern, Büros, Wirtschaftsräumen, zwei Schwimmbädern und Tiefgarage. Die Baufläche sollte 8.575 Quadratmeter betragen, davon 6.186 Quadratmeter Nutzfläche, verteilt auf vier Stockwerke.

Eine Aufnahme von Es Parador

Die Geschichte hinter dem Prozess

Nachdem die Bauarbeiten im Jahre 2009 begannen, wurden knapp zwei Jahre danach Reste einer phönizischen Siedlung aus dem Ende des siebten und Anfang des sechsten Jahrhunderts vor Christus gefunden. Hier handelte es sich um Überreste punischer Häuser sowie eines Tempels aus der römischen Epoche. Die Bauarbeiten mussten gestoppt werden.

Nach Beendigung der Ausgrabungen sah sich die Stadtverwaltung vor die Aufgabe gestellt, eine Lösung für den Bau eines Hotels auf denkmalgeschützten, historischen Kulturschätzen zu finden: die Überreste sollten einfach in das Hotelgebäude integriert werden.

Anfang Mai genehmigte der Stadtrat nun das inzwischen neu erstellte Konzept, welches bis vor kurzem im Rathaus von Ibiza-Stadt öffentlich aushing. In sechs Monaten soll der Städtebauausschuss “Ciotupha” (Comisión Insular para la Ordenación del Territorio, Urbanismo y Patrimonio Histórico y Artístico) über die endgültige Baugenehmigung entscheiden. Der aktuelle Kostenvoranschlag beträgt 21.149.843,59 Euro, also fast das Doppelte wie zu Anfang.

Im letzten Jahr reichte der renommierte ibizenkische Architekt Salvador Roig aufgrund der einschneidenden Veränderungen, die das Projekt innerhalb des Weltkulturerbes verursachen wird, seinen Rücktritt als Mitglied der Ciotupha-Komission ein. Der amtierende sozialistische Bürgermeister von Ibiza-Stadt, Rafa Ruiz, drängt nun die beteiligten Behörden zur Eile, denn die Wiederaufnahme der Bauarbeiten ist für 2019 geplant.

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